Mag. Elisabeth Bruzek

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Namaste meine Lieben Yoginis,

da wir uns die nächsten Wochen leider nicht gemeinsam auf der Yogamatte sehen werden, hab ich mir gedacht, ich stelle euch hier ein paar Ideen zum Yoga üben für Zuhause vor.

Ihr wisst, dass es in unseren Yogastunden nicht allein um die Yogapositionen, sondern auch um Themen wie Achtsamkeit, Respekt uns selbst und anderen gegenüber und um die Vielfalt unserer Gefühle gehen kann, die wir in Geschichten oder Musik verpacken.

Außerdem seid ihr alle Profis darin, in euren Körper zu spüren und zu merken was euch gut tut also könnt ihr die Übungen bestimmt auch ohne mich machen. Und vielleicht haben ja eure Mama oder Papa jetzt Zeit, gemeinsam mit euch zu „yogieren“ und ihr könnt ihnen was lernen?

 

Beginnen könnt ihr eure Yogazeit natürlich immer mit einem Sonnengruss. Ich werde in den kommenden Tage gemeinsam mit meinen Töchtern ein Video für euch machen, falls ihr euch nicht mehr ganz genau erinnern könnt. Hier habt ihr aber schon mal vorab die Musik dazu, die ihr besonders gerne verwendet:

 

Wie geht es euch eigentlich zu Hause? Vielleicht fühlt es sich für euch wie Ferien an und ihr genießt die freie eZeit mit euren Familien? Vielleicht merkt ihr aber auch, dass derzeit alles anders ist und ihr habt vielleicht auch ein bisschen Bauchgrummeln?

Genau dafür  möchte ich euch heute ein Mudra vorstellen – ihr wisst schon, das sind die kleinen Übungen, die die Zauberkräfte in euren Fingern und Händen wecken können?

Das Mudra, das ich für euch ausgesucht habe,  hilft uns, Ängste und Furcht vor gewissen Situationen in Mut, Macht und Kraft umzuwandeln. Ihr könnt eure rechte Hand zur Mudra formen, vor eure Brust halten und die linke Hand wie eine Schale in den Schoß oder flach auf euer Herz legen. Die rechte Hand ist zum Schutz erhoben. Schliesst die Augen und atmet tief ein und aus. Ihr könnt dieses Mudra immer machen, wenn ihr ein bisschen Mut gut brauchen könnt.

  

 

Das tolle ist, dass ihr das Mudra auch im Liegen machen könnt. Vielleicht habt ihr einen kleinen Balkon oder Garten in den ihr in diesen Tagen gehen könnt? Dann nutzt das schöne Wetter und legt euch an die frische Luft, schließt die Augen und bittet eure Eltern, euch die folgende Geschichte vorzulesen:

„Bist du bereit eine echte Göttin zu treffen? Lass und eine Reise in das Herzen Indiens machen!

Wie bei jeder großen Reise, ist es wichtig, dass du genau weisst, was du vorhast und wohin du aufbrechen möchtest. In Indien gibt es ein Frühlingsfest, das die Fruchtbarkeit der Natur und der Menschen feiert – dort wollen wir vorbeischauen.

Schliesse deine Augen und atme dreimal ganz tief durch.

Jetzt stelle dir vor, dass du ganz leicht und schnell mitten in Indien in einer engen Gasse aus Pflastersteinen landest. Der Himmel über dir ist blau, nur ein paar kleine Wölkchen ziehen vorüber. Die Sonne ist groß und gelb und leuchtend. Sie scheint auf dich herab und wärmt sanft deinen ganzen Körper – dein Gesicht, deinen Hals, deine Schultern, deine Arme und Hände. Die Wärme fließt wohlig durch dich hindurch – durch deine Brust, deinen Rücken, deine Beine und deine Füße bis in deine Zehen hinein. Kannst du die Wärme fühlen? Vielleicht kitzelt dich die Sonne auch ein bisschen.

Dein Atem ist jetzt ganz ruhig, während es um dich herum eher laut ist und einige Menschen voller Freude singen, während andere Musik spielen, die teilweise von ganz fremdartigen Instrumenten zu kommen scheint. Du wirst neugierig, und die vielen Geräusche locken dich an. Gleich dort vorn scheint eine Art Hauptgasse zu sein, und vielleicht siehst du dort auch eine Kuh vorbeischlendern.

Du entdeckst eine Straße voller Menschen, die ganz langsam zu einem großen Fluss laufen, der ebenfalls dein Interesse weckt. Alles scheint so bunt, so freudvoll, und eine sanfte Brise weht dir die vielen Gerüche um die Nase, die die Blumen und Räucherstäbchen, aber auch die kleinen Marktstände mit ihren Leckereien verströmen. Da fällt dir auf, dass alle Frauen, selbst die kleinen Mädchen, in gelben Kleidern unterwegs sind.

Ein kleines Mädchen, das gerade an dir vorbeigeht, scheint deine Gedanken zu lesen und sagt freundlich: „Wir feiern heute Vasant Panchami. Da genießen wir den Tag in vollen Zügen und tragen unseren schönsten gelben Sari für Saraswati!“

Das Kleid heißt also Sari – doch wer oder was ist Saraswati?

Die strahlenden Augen und die Freundlichkeit all dieser Menschen laden dich ein, einfach weiterzugehen und der Menge zu folgen. Obwohl so viele Menschen unterwegs sind, scheinen alle aufeinander zu achten, und du spürst, dass du ganz entspannt sein kannst.

Gemeinsam geht ihr ein Stück die Gasse hinunter und auf den großen Fluss zu. Dort führen ein paar große Stufen hinab zum Wasser, wo sich noch mehr abzuspielen scheint.

Dein Blick fällt auf einen hellen, goldenen Schein, der sich im Wasser abzeichnet, und auf einmal siehst du in der Mitte des Flusses einen wunderschönen, riesigen Schwan, auf dem eine ebenso wunderschöne Frau sitzt.

Sie lächelt dich an, und du musst vielleicht die Hand zum Schutz über deine Augen halten, denn an diesem sonnigen Tag blenden ihr blütenweißer Sari und auch das Gefieder des riesigen Schwans bestimmt ein bisschen.

Da siehst du, dass sie dich heranwinkt und einladend auf den Platz hinter sich zeigt. Du darfst mit ihr auf dem Schwan unterwegs sein!

Und schon breitet dieses wunderschöne Tier einen seiner Flügel aus, der bis zum Ufer reicht, sodass du vertrauensvoll hinaufklettern kannst.

„Hallo! Ich bin Saraswati“ sagt die schöne Frau. „Es freut mich sehr, dass du zum Frühlingsfest gekommen bist, und ich hoffe, dass du es genießen kannst.“

Das ist also die Frau, für die alle die gelben Saris tragen.

Auf ihrem Schoß hat sie eine Art Gitarre, nur dass der Griff viel länger ist und der Bauch irgendwie kleiner und runder.

Auch Saraswati scheint deine Gedanken lesen zu können und sagt:“Ich würde dir gern ein Lied vorspielen, nur für dich. Du kannst dazu gern deine Augen schließen.“

Sie beginnt, die Seiten auf ihrem Instrument zu zupfen, und du lauschst diesen Tönen…

Als die letzten Töne verklingen, spürst du, dass sich die Luft, die dein Gesicht streift, verändert hat. Du öffnest die Augen und siehst, dass ihr mit dem Schwan auf einem Fluss seid, der deinem Zuhause ganz nah ist. Wie seid ihr bloß hierher gekommen?

Saraswati lächelt dich an und sagt: „Ich habe mich so gefreut, dass du gekommen bist, dass ich auch dein Zuhause besuchen wollte. Und außerdem möchte ich dir zur Erinnerung an unser Treffen gern etwas zeigen. Komm!“

Da steigt sie vorsichtig vom Schwan hinunter und hat dir, am Ufer angekommen, ihre Hand hin. Du ergreifst sie und kletterst ebenfalls hinab. Sie geht mit dir nur wenige Schritte zum nächsten kleinen Pflasterweg, der am Fluss entlangführt, und bleibt neben einem leuchtend gelb blühenden Löwenzahn stehen.

„Schau, genau diese Pflanze wollte ich dir zeigen!“ sagt sie über das ganze Gesicht strahlend,.

Du hast Löwenzahn schon oft gesehen und verstehst nicht ganz, was sie dir sagen will…

„Erinnerst du dich an den Gesang auf dem Fest? Die Menschen in Indien singen, um sich mit meiner Kreativität und Schöpferkraft zu verbinden, und dabei tragen die Frauen Gelb – so, wie diese Blume Gelb trägt. Und diese Blume, die du nur zu gut kennst, lebt Schöpferkraft! Weißt du warum? Sie ist hier, mitten auf dem Weg, einfach aus dem Beton herausgewachsen. Sie hat einen Weg gefunden, wo für sie zunächst keiner zu sein schien. Sie hatte keine Erde, in der sie gedeihen konnte, aber dafür so viel Lebenskraft und den klaren Wunsch zu wachsen, dass sie für sich selbst etwas Eigenes entwickelt hat. Und nun ist sie voll erblüht! Das ist wahre Kreativität und die Kunst, etwas Neues zu erschaffen!“

Die Freude, mit der Saraswati dies sagt, ist total ansteckend und während ihr beide über das ganze Gesicht strahlt, geht der helle Glanz von Saraswati auf dich über, was sich ein bisschen wie die wärmende Sonne zu Beginn deiner Reise anfühlt.

„Dies ist mein Segen für dich: mögest du immer an dich glauben und deinen Weg finden! Mögest du lachen und singen, malen oder Musik machen, Geschichten schreiben oder den Menschen erzählen! Lasse deinen Geist frei fließen, als wärst du mit mir und meinem Schwan unterwegs! Und wann immer du diese gelbe Blume siehst, erinnere dich: Wenn ein Löwenzahn die Kraft hat, seinen Weg durch den Asphalt zu finden, dann kannst du auch eine Lösung für jedes Problem und für jede Aufgabe finden! Sei dir sicher, dass Mutter Erde dich trägt!“

Mit diesen Worten schwingt sich die schöne Saraswati wieder auf ihren Schwan und winkt dir ganz herzlich zum Abschied.

Du weißt, dass du Mutter Erde willkommen bist und du weißt, dass Saraswatis Segen dich fortan begleiten wird. Du kannst dir und deinen Kräften voll und ganz vertrauen. Dieser Segen kann dir nichts und niemand mehr nehmen.

Da du nun schon ganz in die Nähe deines Zuhauses gebracht worden bist, reichen dir drei tiefe Atemzüge, um nach deiner Reise wieder ganz hier anzukommen.

Spüre noch einmal dem warmen Segen in dir und um dich herum nach und öffne dann deine Augen.“

 

Na, bist du bereit, jetzt selbst auch den Schwan aus unserer Geschichte auszuprobieren? Los geht’s – viel Spaß damit!

 

 

Ihr Lieben, ich melde mich ganz bald wieder bei euch – bleibt gesund und passt auf euch auf!

Eure Lisa

 

PS: Die heutige Geschichte stammt aus dem Buch „Du bist nie allein. Meditationen und Fantasiereisen die Kinderseelen stark machen. Von Jenni Appel und Dirk Grosser.

Die Musik zu unserem Sonnengruss und viele weitere Lieder, die wir im Yoga gerne hören, findet ihr auf „Schön, dass du da bist“ von KiYoMaMu.